Sonntag, 20. April 2008

Kekse aus Schlamm

Heute ein wenig an den sonstigen Thema vorbei, dennoch höchst spannend und ergreifend.

Seit mehreren Monaten gucke ich Sonntags regelmäßig den "Weltspiegel" in der ARD.
Die Sendung zeigt meiner Meinung nach knallharte Fakten und mir immer wieder, wie gut es uns hier in Deutschland doch eigentlich geht.

Massenproteste in Haiti gegen die hohen Lebensmittelpreise sorgten letzte Woche für kurze Aufmerksamkeit in der Weltpresse. Heute ging der "Weltspiegel" genauer darauf ein und zeigte vor allem wieder einmal die Menschen dahinter.

Diese stellen wohl schon seit längerem "Kekse" aus Lehm, mit ein wenig Salz und Margarine, her! Selbst eine Portion Reis ist für viele wohl großer Luxus, wenn ich überlege, dass ich lediglich 0,70€ für 1kg Reis bezahle und damit keine größen Aufwändige tätige, komisch oder?

Der Beitrag endete wie folgt:"... Jetzt kosten unsere Kekse etwa 10 Cent.“
Und dann packt sie ihr Gebäck aus Lehm und Dreck in einen Karton, auf dem steht: Für Haiti. Manchmal erklärt ein einziges Bild die ganze Misere eines Landes."

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft, in der selbst diejenigen, die sich selbst im sozialen Abseits sehen, respektive befinden, mehr Möglichkeiten haben ihre eigenen persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen, als die Menschen, welche in einem der sogenannten "Dritte-Welt-Länder" leben.

Es ist weniger eine Frage der Finanzen. Wie Christoph bereits erwähnt hat, sind die Kosten für Lebensmittel vergleichsweise gering. So gering eigentlich, das es den meisten von uns ein Einfaches wäre, Sie zu erwerben. Das Problem ist vielmehr, dass Exportbeschränkungen und dergleichen die bestehenden Überproduktionen nicht etwa einem "sozialen Zweck" zukommen lassen, sondern vielmehr darauf bedacht sind, die Preise stabil zu halten.

Abgesehen davon ist es wirtschaftlich vielen dieser notleidenden Menschen nicht möglich, die benötigten Lebensmittel zu beziehen.
Zum Einen da sie nicht die Kaufkraft haben, diese nicht generieren können und selbst wenn dies möglich wäre, ihnen teilweise die Bezugsmöglichkeiten versagt sind.

Es wurde schon mehrfach der Ruf laut, diese Überproduktion an die Länder zu verteilen, die keine Kaufkraft haben, ihre Bewohner zu versorgen. Seltsamerweise wird dieser immer wieder mit der Antwort niedergeschmetter, dass dies mehr Probleme aufwerfen würde, als Hilfe leisten. Welche das sein sollen ist mir jedoch nicht ersichtlich.

Ich hoffe, dass dieser und der vorhergehende Beitrag nicht als populistisch abgetan werden, sondern vielleicht sogar wider Erwarten zum Nachdenken anregen mögen.

Anonym hat gesagt…

kekse aus lehm? das ist ja mehr als übel :-(